Kinder psychisch kranker Eltern brauchen Hilfe
23. November 2009 von admin | kein Kommentar
Psychische Erkrankungen sind Familienerkrankungen.
„Die Eltern sind betroffen, aber die Kinder auch“,
sagte der Familienberater Erwin Wieskus-Friedemann am Rande des Kongresses „Kindheit mit psychisch belasteten und süchtigen Eltern“, auf dem am Wochenende 300 Fachkräfte das Thema diskutierten.
In Deutschland seien mehr als 1,5 Millionen Kinder von psychischen Problemen oder Süchten ihrer Eltern betroffen.
Hilfsangebote für sie gäbe es aber erst seit wenigen Jahren, sagt Wieskus-Friedemann, der seit 20 Jahren in der Kinder- und Jugendhilfe tätig ist.
Dabei bräuchten Kinder von psychisch oder suchtkranken Eltern schon in jungen Jahren integrierte Hilfsangebote, da „Kinder depressiver Eltern etwa ein bis zu siebenmal höheres Risiko haben, selbst an Depressionen zu erkranken.“
Gerade junge Kinder im Alter von bis zu sieben Jahre suchten die Ursache für die Probleme der Eltern bei sich. So würden sie in Rollen gedrängt, die sie stark belasteten. „Sie erledigen Einkäufe oder versorgen das Geschwisterkind. Dabei sind sie selbst noch hilfsbedürftig.“
Die Kinder ließen sich häufig nichts anmerken. „Innerhalb der Familien ist es oft ein Tabu, über die Krankheit zu sprechen“, sagte der Experte vom Kinderschutz-Zentrum in Gütersloh. Die Kinder zögen sich dann zurück. Daher bliebe das Problem oft jahrelang unentdeckt. Erst in der Pubertät würden die Jugendlichen auffällig.
(Quelle: Berliner Morgenpost vom 23.11.09)
Muss es uns dann wundern, wenn Kinder heute immer häufiger unsicher beim Fahrrad fahren sind? Eine Untersuchung brachte hervor (im Auftrag der Unfallforschung der Versicherer): „Blicken die Kinder beispielsweise nach hinten oder zur Seite, können sie die Spur nicht mehr halten.“ Wie sollen sie es auch lernen, wenn ihre Eltern es ihnen nicht zeigen (können)? Immer weniger Kinder lernen schwimmen, die natürliche Motorik ist eingeschränkt.
Mich macht das traurig und auch wütend. Die mangelnde Fürsorge und Eigenverantwortung des Erwachsenen führt zur Hilflosigkeit und Gefühlstaubheit bei dem Kind. Und dieses Kind ist der Erwachsene von morgen – und gibt dann diese Hilflosigkeit an andere weiter. Wir sehen es heute täglich in den Nachrichten, leider. Es ist hohe Zeit, diesen Kreislauf zu unterbrechen. Denn das Gepäck, was wir ihnen zu tragen geben, ist unser eigenes.
Welchen Perspektivenwechsel gilt es bei Ihnen selbst vorzunehmen? Denn: keiner von uns ist frei von blinden Flecken! Wir glauben immer nur, dass wir uns unserer Handlungen bewusst sind. Doch agieren wir in der Regel aus dem Unterbewussten heraus, also aus dem, was wir erlernt bzw. nie gelernt haben oder was wir gut verdrängten.
Fangen Sie doch einfach mal mit Lachen an! Das Herz schlägt schneller, verspannte Muskeln werden locker, der Sauerstoffverbrauch erhöht sich und stimuliert die Zellen und den Stoffwechsel. Wie heißt es doch so schön? „Lachen ist Gesund“. Und wenn wir über uns selbst lachen können, nimmt dass die Angst und den Schmerz. Schenken Sie sich selbst und anderen ein Lachen – täglich, in jedem Moment möglich. Und dann können wir uns auch erlauben, ungeliebte Themen anzusehen bzw. anzusprechen.
Berichten Sie hier von Ihren Erfahrungen…
Herzlichst
Mentorin auf Zeit