Ostern – nur Tradition?
30. März 2010 von admin | kein Kommentar
Das Osterfest steht vor der Tür und die Fastenzeit endet. Der Karfreitag läutet uns das „verlängerte“ Wochenende ein.
Einige von uns bleiben über die Osterfeiertage hier, einige von uns nutzen die Zeit für eine Reise. Auf jeden Fall sind Ferien – und die Kinder freuen sich darüber, mal wieder Schulfrei zu haben.
Welche Gedanken verbinden wir mit Karfreitag? Im Christentum steht der Karfreitag dafür, daß Jesus ans Kreuz geschlagen wurde – und verstarb.
Wenn ich das als eine Metapher aufgreife, was darf dann bei mir am Karfreitag sterben?
- Mein immer Recht haben wollen?
- Das permanente Ja-Aber-Spiel?
- Das Erfinden von Ausreden, um nicht zu dem zu stehen, was mir wirklich wichtig ist?
- Mich permanent zu überfordern?
- Mehr Ja als Nein zu sagen?
- Gerne mit Schuldzuweisungen zu arbeiten?
- Weiter zu verdrängen, was mich belastet?
Ich nutze den Tag gerne dafür, eine Bestandsaufnahme für mich zu machen und dann zu entscheiden, was ich aufgebe, um so Neues für mich und mein Leben auf den Weg zu bringen. Vielleicht auch eine Anregung für Sie?
Und wie sieht es aus, wenn wir die Feiertage im Kreise unserer Familie verbringen? Herrscht Freude, Harmonie, Lachen, Geborgenheit, Zugewandheit vor? Oder sind solcherlei Treffen mit Frust verbunden, mit Streit, mit zuviel Nähe?
Und welche Traditionen verbinden Sie mit Ostern? Welche Rituale gehören für Sie einfach dazu, sozusagen als Erinnerung an die eigene Kindheit?
Vielleicht das Auspusten von rohen Eiern, um diese anschließend vorsichtig anzumalen? Das Hartkochen von Eiern und gleichzeitige Färben? Das Aufhängen von Plastikostereiern draußen an den Sträuchern? Das Backen von leckeren Kuchen? Die Vorbereitung eines besonderen Essens? Werden Osterhasen und Ostereier aus Schokolade besorgt – oder doch lieber ein Buch, eine CD, ein Parfum? Und selbst das Ostergras gibt es mittlerweile auch schon essbar! Verstecken Sie Ostereier bzw. Osternester um allen den Spaß von Suchen und Finden zu bereiten?
Und wer die Möglichkeit hat, zündet ein Osterfeuer an. Woher diese Tradition kommt? Soweit ich weiß, wurde im 8. Jahrhundert die Frühlingssonne und die Auferstehung auf diese Art begrüßt – und die Hoffnung auf neues Leben damit ausgedrückt.
Für mich gehört auf jeden Fall auch ein bunter Blumenstrauß dazu. Tulpen, Ranunkeln liebe ich besonders. Dazu frisches Grün von der Birke, evtl. noch der eine oder andere Stiel vom Weidenkätzchen oder der Korkenzieherweide und die Forsythien bringen zusätzlich Farbe ins Spiel. Einfach schön, sich die Natur ins Haus zu holen.
Nähe verschenken, Achtsamkeit, Zuhören, miteinander Lachen und sich austauschen, all das verbinde ich mit Ostern im Familienkreis. Schön, mancher lebt getrennt von der Familie. Doch da sind Freunde, da sind Kollegen, da sind Nachbarn.Wie ist es, ihnen Zeit zu schenken – gerade an Ostern?
Wem schenken Sie Ihre Zeit?
Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall eine friedvolle Zeit – und den Mut, auch einmal mit Traditionen und Ritualen zu brechen. Daraus kann etwas schönes Neues entstehen.
Herzlichst
– Mentorin auf Zeit –