Scham und die Denksucht
16. Juli 2012 von admin | kein Kommentar
Gedanken und geistige Tätigkeiten können ebenfalls süchtig machen. Denkprozesse gehören zu jeder Form der Sucht. Der Grübelzwang ist Teil des Suchtzyklus. Aber er macht auch selbst süchtig. Wenn man sich auf einen bestimmten, immer wiederkehrenden Gedanken konzentriert, kann man schmerzhafte Gefühle vermeiden. Man kann sie aber auch dadurch vermeiden, daß man grübelt und sich immer wieder dieselben Gedanken durch den Kopf gehen läßt. Man kann süchtig nach abstraktem Denken werden.
Das Intellektualisieren dient häufig der Vermeidung innerer Zustände, die schamgebunden sind. Schon der bloße Vorgang des Intellektualisierens kann süchtig machen. Durch Generalisieren und Universalisieren sorgt man dafür, daß die Kategorien so weit und abstrakt gefaßt sind, daß man den Kontakt zur konkreten, sinnlich erfahrbaren Wirklichkeit verliert. Das abstrakte Generalisieren ist eine phantastische Methode der Stimmungsveränderung.
Aus: Wenn Scham krank macht
Beantworte Dir selbst einmal die nachfolgenden Fragen:
- Hast Du schon einmal wirklich Deine Innere Stimme beobachtet, wie sie Dir „automatische Gedanken“ vorgab?
- In welchen Situationen warst Du da gerade?
- Welche Gefühle kommen dabei in Dir hoch?
- Was denkst Du dann über Dich in diesem Augenblick?
- Wie möchtest Du zukünftig handeln in solch einem Augenblick, um diesen Tunnelblick aufzulösen?
- Wie bzw. wodurch kannst Du Deine destruktive Stimme in eine konstruktive von Dir umwandeln?
Es lohnt sich, all Deine Antworten schriftlich festzuhalten. Die Erkenntnisse sind enorm – und sie führen zum veränderten Handeln.
Auch Du schaffst das! Du findest hier auf diesem Blog einiges an Anregungen, auch zu den Abwehrmechanismen – wenn Du denn magst.
Herzlichst
Mentorin auf Zeit