Lieb gewordene Gewohnheiten
6. April 2015 von admin | kein Kommentar
Wir alle haben unsere Gewohnheiten, eine Art von Rituale, die wir immer wieder neu ausüben. Letztendlich erzielen wir damit auch immer wieder die gleichen Ergebnisse.
Gehörst auch Du zu denen, die während des Essens lesen oder TV schauen? Schmeckst Du das Essen dann wirklich? Die einzelnen Bestandteile von dem, was Du gerade isst? Riechst Du das Aroma, die die einzelnen Zutaten verströmen? Ist das Essen dann wirklich ein Genuß und Du kannst die Kunst des Kochens wertschätzen oder einfach nur eine Bedürfnisbefriedigung (ich habe Hunger, also habe ich zu essen)?
Passt auch Du Dich der Menge an, weil Du einfach dazu gehören willst und die Menge das von Dir erwartet? Wie viel von Deiner eigenen Persönlichkeit geht dabei verloren? Welche Angst verbirgst Du damit? Denn dieses „dazu gehören wollen“ ist nur ein Abwehrmechanismus dafür, den eigenen Weg zu gehen, der möglicherweise unbequem ist und zu Auseinandersetzungen mit Dir selbst und anderen Menschen führt.
Musst auch Du immer irgendwie und mit irgendetwas beschäftigt sein? Schnell noch dies oder jenes erledigen, schnell noch über die Feiertage irgendwo hinfahren um beschäftigt zu sein? Frei nach dem Motto: Oh weh, Wochenende oder Feiertag …, also ab in den nächsten Stau, über den Du dann noch heftig schimpfst. Ab in das Gewühl mit den anderen Menschen, die auch vor sicht selbst davon laufen. Kannst Du die Dir zur Verfügung stehende freie Zeit einfach genießen und Daheim bleiben, mit Dir selbst? Dir selbst zuhören, Dich selbst beobachten? Dich einfach fallen lassen und entspannen; fühlen, welche Gefühle gerade sich zeigen wollen und doch immer wieder von Dir weggeschoben werden weil sie unbequem sind? Welche kritischen Stimmen hörst Du dann in Dir? Schimpfst Du Dich dann z.B. „Faulpelz, Nichtsnutz“? Ist das ein liebevoller Umgang mit Dir selbst?
Gehörst auch Du zu den Menschen, die in die Kirche gehen, nur um zu zeigen, ich bin auch hier? Kannst Du Deinen Glauben auch Daheim fühlen und spüren, ohne dass andere Menschen neben Dir sein müssen? Was bedeutet für Dich Glaube(n)? Du bist ebenso göttlich wie Deine Mitmenschen. Wir sind alle Teil der Quelle allen Seins. Schon vergessen?
Machst auch Du das Spiel der Gesellschaft mit, Dich von der Anerkennung von anderen Menschen abhängig zu machen? Kannst Du Dich, so wie Du bist, mit allen Stärken und Schwächen, mit allen Fehlern anerkennen, ohne Einschränkung? Wo ist Deine Selbstakzeptanz abgeblieben? Du hast sie Dir nehmen lassen – hole sie Dir auch selbst wieder zurück.
Karfreitag ist der Tag der Kreuzigung. Höre auf, Dich selbst und andere jeden Tag neu zu kreuzigen mit Vorurteilen, Abwertungen, Urteilen, Bewertungen. Du schadest Dir einfach selbst damit – und Deinen Mitmenschen. Auch wenn es heute überwiegend in der Gesellschaft leider so gehandhabt wird. Habe den Mut, damit aufzuhören und lebe Deine eigenen Werte statt der von anderen übernommenen. Das kann Angst auslösen und Du wirst unruhig – das ist Leben! Alles andere ist lediglich ein Vegetieren.
Ostern zeigt uns die Auferstehung. Wir alle haben täglich, sekündlich, die Chance, neu anzufangen. Aus festgetretenen Wegen herauszugehen und Neuland für uns zu betreten. Das ist Lebendigkeit, das ist Leben! Das macht unser Leben zu einem großen Abenteuer – und dafür sind wir hier auch angetreten. So ist es Dir möglich aufzuhören, andere schuldig für Deine eigenen Gefühle zu sprechen – auch das ist eine Kreuzigung. Niemand anderes als wir selbst sind für unsere Gefühle und für unser Leben zuständig.
Erinnere Dich: Du bekommst immer das zurück, was Du gibst. Sei wachsam, was Du gibst – mit Gedanken, mit Handlungen, mit Worten, mit Gesten, mit Mimik, mit Erwartungen, mit Unausgesprochenem.
Der Segen der Quelle allen Seins ist immer mit uns.
Herzlichst
Evelyn
Mentorin auf Zeit