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Krankheit als Waffe

6. August 2011 von admin | 4 Kommentare

© Andrea Marchetti

Autorin ist Rita Stiens

Schuldgefühle, schlechtes Gewissen und Verzweiflung sind das Ergebnis, wenn mit der Waffe Krankheit manipuliert, wenn sie als psychologisches Druckmittel eingesetzt wird. Einfühlsam und kompetent gelingt es Rita Stiens, den Mechanismus der Schuldzuweisungen zu enthüllen und Lösungen aufzuzeigen, wie man dieser Falle entkommen kann. Ihr Buch bietet lebenswichtige Strategien, sich gegen aufgezwungene Schuldgefühle und psychologischen Druck zur Wehr zu setzen.

Niemand ist gerne krank. Jemanden zu unterstellen, daß er sein Leiden benutzt, löst zwangsläufig Empörung aus. Krankheit kann aber auch zu einer willkommenen und psychisch vernichtenden Waffe werden. Einer perfekten Waffe, die in den verschiedensten Konstellationen – von Eltern, Partnern oder Kollegen – höchst wirkungsvoll eingesetzt werden kann.

Die Migräne der Kollegin, die Herzattacke des Vaters wird zur Quelle von Schonung und Aufmerksamkeit, erzwingt Zuwendungen und gerät zum Vorwand, um anderen Problemen auszuweichen. Vorwürfe und Erpressungen – nach dem Motto „Deinetwegen bin ich krank vor Sorge“ – führen zu Schuldgefühlen und Rechtfertigungszwängen. Ein zermürbender Teufelskreis kommt in Gang, der nicht nur die bestehende Krankheit verschlimmert, sondern zusätzlich alle Beteiligten belastet. Von einer Lösung ist man weiter entfernt denn je.

Doch wie erkennen, ob jemand seine Krankheit nur benutzt? Wie sich gegen aufgezwungene Schuldgefühle und geheime Druckmechanismen zur Wehr setzen?

In authentischen Protokollen und Fallbespielen, den Ergebnissen  zahlreicher Gespräche mit Ärzten, Psychologen und vor allem Betroffenen, läßt die Autorin Menschen zu Wort kommen, die unter den echten, vorgeschobenen oder überdramatisierten Krankheit ihrer Mitmenschen leiden.

Rita Stiens trägt dazu bei, Wege aus einem oft ausweglosen Dilemma zu finden.

Andrea Marchetti

Persönliche Anmerkung:

Dieses Buch zeigt wahrlich auf, welcher Krankheitsgewinn gegeben ist, ob sekundär (u.a. Gewinn sozialer Vorteile aus bestehenden Krankheiten oder deren Folgen, wie z.B. eine Verrentung) oder primär (anderen wird zugemutet, man/frau braucht es nicht allein zu machen).

Ein Buch, das mehr als aufrüttelt.

Ein Buch, das die Vielfältigkeit zeigt, wie „System Mensch“ agiert.

Ein Buch, daß in jedem Haushalt zu finden sein sollte, es ist mehr als lesenswert.

Viel Spaß beim Lesen – und ganz, ganz viele Erkenntnisse.  😉

Herzlichst

Evelyn

– Mentorin auf Zeit –