Beschimpfungen
18. Januar 2012 von admin | 2 Kommentare
Was tun wir, wenn wir beschimpft werden?
Ein alter Meister hatte sich entschieden, das Kämpfen sein zu lassen. Trotzdem wurde er von einem jungen Krieger herausgefordert. Der Meister saß nur da und reagierte nicht. Daraufhin versuchte der Krieger, ihn zu provozieren. Er beleidigte ihn und seine Vorfahren aufs Heftigste.
Geduldig ertrug der Meister die Beschimpfungen; schließlich entfernte sich der Krieger frustriert.
Die Schüler des Meisters konnten nicht verstehen, dass er sich nicht gewehrt hatte; sie schämten sich seiner sogar.
Daraufhin fragte der Meister:
„Wenn euch jemand ein Geschenk machen will, und ihr nehmt es nicht an, wem gehört es dann?“ Die Schüler antworteten: „Natürlich immer noch demjenigen, der es verschenken wollte.“Der Meister fuhr fort:
So ist es auch mit Neid, Ärger, Angst, Sorgen, Wut und Hass. Wenn wir sie nicht annehmen, bleiben sie bei dem anderen.“
– Autor unbekannt –
Ich habe lange Zeit auch diese Art der Geschenke angenommen. Ich machte mich damit klein und kleiner, ging in meine Machtlosigkeit, fühlte mich minderwertig. Es hat eines langen Trainings bedurft, diese Geschenke abzulehnen. Heute kann ich es recht gut und übe weiter täglich. 😉
Und, wie oft nimmst Du diese Geschenke der Beschimpfung an? Wo liegt bei Dir die fehlende Klarheit in Deinen Gefühlen bzw in Deinem Selbstwert, um solche Geschenke abzulehnen?
Wo fehlt Dir das nötige Selbstbewusstsein zu sagen:
Stop, das gehört zu meinem Gegenüber statt zu mir? Ich holte mir fachliche Unterstützung beim Auflösen meiner dahinter stehenden Muster. Ich sag ja auch immer wieder: Die beste Investition ist die in uns selbst.
Herzlichst
– Mentorin auf Zeit –
1. Barbara H., OWL
Kommentar vom 18. Januar 2012 um 13:20
Ich kann gar nicht so oft üben, da ich so selten beschimpft werde. 😉 Dafür bin ich natürlich sehr dankbar. Ich darf viel Frieden in meinen Beziehungen erleben.
Ich finde die kleine Geschichte dennoch ganz wunderbar und es funktioniert ja auch mit „Kritik“ oder anderen „Energien“, wobei ich da ja immer noch entscheiden kann, ob ich diese für mich verwerten mag oder nicht. (Je nachdem, wie sie geäußert wird.)
2. Evelyn
Kommentar vom 18. Januar 2012 um 23:30
Wie schön, liebe Barbara,
Dich wieder einmal hier zu lesen!
Ja, „Beschimpfungen“ steht für vieles … und wir nehmen noch immer viel zu viel an. Doch irgendwann wächst das Bewusstsein dafür und dann können wir das ändern bzw. lernen wir, das zu ändern. Und ein Kriterium, daß wir „Beschimpfungen im übertragenen Sinne“ annehmen, ist unsere körperliche Gesundheit/Krankheit. Sie ist ein wundervoller Spiegel für unsere seelische Gesundheit/Krankheit.
Herzlichst
Evelyn