Gegensätze oder das Ja-Aber-Spiel
27. Februar 2012 von admin | kein Kommentar
Ich hatte heute einen ganz besonderen Gedankenaustausch. Ich meinte, daß dieser Weg (Song von Nena) in die Unangepaßtheit führt, raus aus der Konformität und aus der Komfortzone:
Und damit löste ich unter anderem eine Diskussion aus, die mir sehr viel Vergnügen bereitete, denn ich geriet an einen „Harmoniemenschen“, der um der Harmonie willen alles unter den Teppich kehrt, was dem entgegen stehen könnte. Wie wurde mir gesagt: „Ich verursache zu viel Reibung.“ Darüber konnte ich herzlich lachen, Reibung entsteht lediglich dann, wenn unterschiedliche Sichtweisen/Meinungen aufeinander treten. Und das ist gut so. Wir leben nun einmal mit der Dualität, und so gibt es u.a. diese Paarungen:
- Schwarz – Weiß
- Gut – Böse
- Fleißig – faul
- Positiv – Negativ
- Recht – Unrecht
- Freiheit – Gefängnis
- Ehrlichkeit – Unehrlichkeit
- Bewusstsein – Unbewusstsein
- Überlegen – Unterlegen
- Moralisch – Unmoralisch
- Gebildet – Ungebildet
- Reich – Arm
- Klein – Groß
- Dick – Dünn
- Leben – Tod
- Krankheit – Gesundheit
- Anstrengung – Erholung
- Hunger haben – Satt sein
- Vergessen – Erinnern
- Tag – Nacht
- Liebe – Angst
- Schön – Häßlich
- Stärke – Schwäche
- Entweder-Oder
- Vorteil – Nachteil
- Aktion – Reaktion
- Licht – Schatten u.v.m.
Wer „für Frieden und Freiheit, Schönheit und Liebe“ (Aussage meiner Gesprächspartnerin) ist, der hat auch seine ungelebten und ungeliebten Schattenseiten anzusehen. Alles andere ist Selbstbetrug, ein Missbrauch der eigenen Gefühlswelt und ein Missbrauch des anderen. Mir fällt dazu gerade das Zitat ein:
Wer “um des lieben Friedens willen” alles schluckt,
vergiftet sich, erzieht andere zur Rücksichtslosigkeit.
( Else Pannek )
Was hält uns davon ab, die „ungeliebten“ Seiten, die von uns abgelehnten Gefühle zu fühlen? Die Angst, erneut den Schmerz zu fühlen, den wir gut verdrängten. Das ist alles. Es ist jedoch wichtig, die abgelehnten Gefühle nach oben kommen zu lassen, damit wir Frieden mit ihnen schließen, damit wir die Freiheit endlich leben können und unsere uns inne wohnende Schönheit und Liebe zeigen. Wir finden nur unsere innere – und damit unsere äußere – Stärke, wenn wir uns der schwachen Seiten in uns öffnen. Ja, wir alle haben Gefühle der Angst, Wut, Ohnmacht, Scham und Schuldgefühle in uns. Und diese sind alles andere als angenehm. Doch die Verdrängung verursacht lediglich weitere Reibung, wir sind in Unfrieden mit unserem Nächsten, einfach weil wir mit uns im Unfrieden sind. Daraus erwachsen dann zuletzt Krankheiten.
Es gilt anzuerkennen, daß wir beides in uns tragen und leben dürfen. Und nur der starke Mensch erlaubt sich, seine Schwächen anzusehen. Die Schwachen bleiben weiter in den Abwehrmechanismen stecken und bauen weiterhin eine anscheinende Harmonie auf. Diese ist so trügerisch und ich durfte gerade wieder einmal mehr erleben, wie ein einfacher Song mit einer einfachen Aussage die heftigsten Widerstände und Kritik an mir auslöst. Die innen schwelenden Konflikte treten offen zu Tage.
Wähle einfach einmal die wache und ehrliche Begegnung mit Deinem inneren Kind, dem kleinen Mädchen oder dem kleinen Jungen in Dir. Höre ihr bzw. ihm zu, gib den Raum, den es braucht. Fühle…, durch das bewusste Wahrnehmen und die Annahme der Gefühle stärkst Du Dich. Wir sind alle Teil von Mutter Natur – auch sie zeigt uns ihre Polarität(en):
- Sonne und Mond
- Ebbe und Flut
- Die 4 Jahreszeiten u.v.m.
Nur wer seine Schwäche liebt, gelangt zu wahrer Stärke. Alles andere ist Makulatur und Selbstbetrug. Sei also dankbar, wenn Reibung sich zeigt! Liebe Deine „Arschengel“, sie sind die besten Freunde; sie zeigen Dir, welche ungelösten Konflikte Du noch in Dir trägst. Gibt es bessere „Wachmacher“?
Ja, in unserem Leben geschahen und geschehen Dinge, die uns weh tun. Doch ich erlebe es immer wieder, daß ich ohne diese Herausforderung das Wachsen unterlassen hätte und weiter in der Opferhaltung geblieben wäre. Und ja, dieses Wachsen, dieses sich bewusst werden, führt in die Unangepaßtheit, führt dazu, den Mainstream zu verlassen. Auch das hat Konsequenzen. Und wenn mich andere als unbequem bezeichnen, so ist das für mich ein großes Kompliment.
Hier noch ein Link zum Thema „Arschengel“ … und davon hatte und habe ich einige in meinem Leben:
Also, nimm Dich selbst liebevoll in die Arme, nimm Dich selbst ernst und gehe ins Fühlen. Die anschließende Freiheit ist ein so großes Geschenk! Ich habe mich dazu teilweise professioneller Hilfe bedient. DAS war ich mir wert! Denn das ist eine weitere Erfahrung: Die beste Investition ist die in sich selbst! Irgendwann wird nämlich der Preis zu hoch den wir bezahlen.
Herzlichst
– Mentorin auf Zeit –
PS: Gib hier oben einfach mal den Begriff „Abwehrmechanismen“ ein, Du findest auf diesem Blog für Dich weitergehende Informationen, die einen Wahrnehmungswechsel in Dir hervor rufen können, wenn Du es denn zuläßt.