Spuren im Sand …

Ich träumte eines Nachts, ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn, und es entstand vor meinen Augen, Streiflichtern gleich, mein Leben.

Für jeden Abschnitt, wie mir schien, entdeckte ich je zwei Paar Schritte im Sand: die einen gehörten mir, die anderen meinem Herrn.

Als dann das letzte Bild an uns vorbeigegangen war, sah ich zurück und stellt fest, dass viele Male nur ein Paar Schritte im Sand zu sehen war. Sie zeichneten die Phasen meines Lebens, die mir am schwersten waren.

Das machte mich verwirrt, und fragend wandte ich mich an den Herrn: „Als ich dir damals alles, was ich hatte, übergab, um dir zu folgen, da sagtest du, du würdest immer bei mir sein. Doch in den tiefsten Nöten meines Lebens seh‘ ich nur ein Paar Spuren hier im Sand. Warum verließest du mich denn gerade dann, als ich dich so verzweifelt brauchte?“

 

© Andrea Marchetti

 

 

Der Herr nahm meine Hand und sagte: „Geliebtes Kind, nie ließ ich dich allein, schon gar nicht in den Zeiten, da du littest und angefochten warst. Wo du nur ein Paar Spuren hier im Sand erkennst, da trug ich dich auf meinen Schultern.“
(unbekannt)

Ich  lese diese Zeilen immer wieder gerne. Sind sie nicht eine große Beruhigung?

Herzlichst

Evelyn

– Mentorin auf Zeit –


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