Weinen
6. Mai 2011 von admin | 2 Kommentare
Ich fand im Jahre 2009 folgendes Gedicht:
Weine, wenn dir danach ist.
Weine, wenn du dich einsam fühlst und es dir hilft.
Weinen reinigt, nicht nur die Augen.Schreie, wenn du den Schmerz nicht mehr aushalten kannst.
Schreie und weine und lass die Welt dabei zuhören.Du musst nicht immer stark sein,
du darfst um Hilfe bitten, jemand wird dich hören.Schreibe, wenn du nicht gehört wirst,
weine ein Gedicht,
schreibe eine Geschichte.Jemand wird es lesen und vielleicht fühlt er sich genauso wie du.
Gib ihm deine Gedanken, lass ihn teilhaben.Er wird mit dir weinen und schreien und vielleicht entdeckt er auch Deine Freude und kitzelt sie wach.
© Regina Meier
Weshalb ist es heutzutage vielen Menschen so peinlich, wenn die Tränen laufen – und das sogar vielleicht noch in der Öffentlichkeit? Gibt es eine ehrlichere Form des Gefühlsausdruckes? Tränen der Freude, des Glücks, der Liebe, der Trauer … alle haben sie ihre Berechtigung. Und jede ungeweinte Träne bereitet uns Schmerz, läßt uns immer mehr verkrampfen. Tränen gehören zum Leben, bei Mann und Frau, bei Kind und Erwachsenen, bei Jung und Alt.
Ich frage mich gerade, wie Du darüber denkst?
Herzlichst
Mentorin auf Zeit
1. seiderdubist
Kommentar vom 6. Mai 2011 um 17:30
Liebe Evelyn,
das möchte ich dir sehr gerne sagen wie ich darüber denke. Ich finde es *schön* und befreiend wenn jemand weint. Denn, das ist ein Zeichen dafür, dass er sich mit seinen Gefühlen/Emotionen gerade verbindet. Ich durfte es selber bei mir erleben, wie befreiend so etwas ist. Es ist wie wenn ein riesen Berg dir von den Schultern genommen wird. Das bezieht sich jetzt natürlich auf – negative – Emotionen, im Sinne von „nicht annehmenbare“. Geweint vor Freude das habe ich noch nicht erlebt.
Wenn ich Menschen begleite und sie anfangen zu weinen wird sichtbar, dass es ihnen sogar peinlich ist vor mir zu weinen. Das haben sie nicht gelernt, oder nicht gedurft. Wenn ich ihnen dann sage, dass ich das *schön* finde wenn sie weinen, dann fließen die Tränen *ohne* Hinderniss. Wie wenn du die Schleussen an einem Damm einfach öffnest. Und wie befreiend das ist, dass kann nur der Fluß dir sagen. 😉
Grüßle Georg
2. Evelyn
Kommentar vom 7. Mai 2011 um 17:16
Danke, lieber Georg,
daß Du Deine Sichtweise und Gefühle mit uns teilst. Ich finde weinen auch sehr befreiend – und tröstend (und natürlich noch ganz viel mehr). So, wie ein bei sich selbst ankommen bzw. wie ein bei sich selbst sein.
Die Tränen der Freude durfte ich auch erleben.
Herzlichst
Evelyn