Wer einmal lügt dem glaubt man nicht

© Andrea Marchetti

Wie oft haben wir diese Aussage schon in unserem Leben gehört? Insbesondere in unserer Kindheit wurde uns dieser Ausspruch mehrfach gesagt und wir fühlten uns ertappt. Doch wie sieht es denn nun wirklich mit dem Lügen aus?

Eine Lüge ist eine Aussage, von der der Sender (Lügner) weiß oder vermutet, dass sie unwahr ist, und die mit der Absicht geäußert wird, dass der oder die Hörer sie trotzdem glauben.Dies geschieht zumeist, um einen Vorteil zu erlangen oder um einen Fehler oder eine verbotene Handlung zu verdecken und so der Kritik oder der Strafe zu entgehen.

Gelogen wird so gerne auch aus falsch verstandener Höflichkeit, aus Verlegenheit, aus Scham, aus Angst, zum Schutz anderer Personen oder um die Pläne des Gegenübers zu vereiteln. In der zwischenmenschlichen Kommunikation unterscheiden wir u.a. in:

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  • soziale Lügen
  • Notlügen
  • Zwecklügen
  • zwanghafte, pathologische Lügen.

Aus welchen Gründen auch immer gelogen wird:
Wir scheuen die Übernahme der Konsequenzen unseres Handelns bzw. Nichthandelns. Und wir belügen uns vor allem gerne selbst. Ist ja alles nur halb so schlimm, war ja nur weil… Wir gaukeln uns selbst und anderen ein vermeintliches friedliches Miteinander vor, das alles andere als vorhanden ist.

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Und jeden Tag die gleichen „Rituale“ bei der Frage:  Wie geht es Dir?
Wer ist denn bereit, die ehrliche Antwort zu ertragen und vor allem auch wirklich zu erfahren, führen doch die Antworten mitunter in Bereiche, die wir gerne selbst in uns verstecken? Da wird schnell geantwortet: Danke, gut, sehr gut … und schon ist eine weitere Lüge ausgesprochen!

  • Und weshalb lügen wir in diesem Moment?
  • Weshalb unterlassen wir es, unsere Wahrheit zu sagen?
  • Weshalb wird gelacht, obwohl die Tränen sich ihren Weg bahnen wollen, weil gerade Wut, Schmerz oder Trauer da ist?
  • Und weshalb sind so viele Menschen auch noch stolz darauf, ihre wahren Gefühle zu verbergen?

Das sind tägliche Grenzüberschreitungen! Wir missbrauchen uns selbst und andere mit diesem Verhalten. Nein, eine Lüge nutzt niemanden, am wenigsten uns selbst. Und wenn wir uns selbst weiter belügen, so belügen uns auch andere weiter – die Einladung ist von uns selbst ausgesprochen!

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Die Last, die wir zu tragen haben, wird immer größer und irgendwann kommt der Punkt, wo wir erkennen „müssen“, dass das alles andere als hilfreich ist. Wir erkennen, daß Lügen ihre Wirkung zeigen. Und da sind wir wieder bei Ursache und Wirkung. Was ich säe, ernte ich. Das ist die Wirklichkeit – als Folge.

Gehen wir doch einfach in die Eigeninitiative – sprich, zeigen wir das, was wir hervorbringen wollen statt immer wieder Fremdes zu inszenieren. Damit laden wir auch unsere Mitmenschen ein, ehrlich zu sein. Wenn wir wirklich-wirklich wissen, wer wir sind, können wir uns bedenkenlos und ohne zu lügen zeigen. Dann sind wir authentisch.

Ich wünsche Dir die Achtsamkeit mit Dir selbst und den Mut, mit dem Lügen aufzuhören, jeden Tag ein Stück mehr. Du kommst auch ohne diesen Abwehrmechanismus aus!

Herzlichst

Evelyn

– Mentorin auf Zeit –


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