Die Maske fällt: 4 Tote bei Familientragödie in Berlin
26. September 2009 von admin | kein Kommentar
Eine Ehefrau und Mutter von 48 Jahren nimmt sich und ihren 3 Kindern im Alter von 11, 10 und 6 in der Nacht das Leben, während ihr Ehemann tief und fest schläft.
Sie fährt mit dem Auto zu einer abseits gelegenen Stelle, vergießt Benzin und zündet damit das Auto an und sie und ihre Kinder verbrennen in dem Fahrzeug.
Welch ein Grauen, welch eine Tragödie.
Welch eine Furcht, welch eine Angst, welch eine Verzweiflung muß diese Frau in sich getragen haben, daß sie sich zu diesem schwerwiegenden Schritt entschied? In welch einer ausweglosen Lage hat sie sich gesehen, dass ihr nur diese Handlung einfiel, dass sie diesen Weg für den bestmöglichen ansah?
Die Ehe galt bei Kollegen, Nachbarn etc. als glücklich und intakt; die Frau als hilfsbereit, als rührende Mutter, als ganz liebe Nachbarin und Kollegin, als engagiertes Mitglied im Verein.
Keiner will etwas Ungewöhliches bemerkt haben. Und wie mutet dann die Aussage einer Nachbarin an: „Sie war doch katholisch und arbeitete auch als Sekretärin in einer Gemeinde. Selbstmord sei für einen Katholiken eine der schlimmsten Sünden!“ Da frage ich mich, wo die Nächstenliebe abgeblieben ist, die auch von der Kirche immer wieder propagiert wird.
„Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht noch mit Steinen werfen?“
Hat wirklich keiner aus ihrem Umfeld die Überforderung gesehen, die Verzweiflung, die hinter der ausgeprägten Hilfsbereitschaft versteckt wurde? Hat keiner aus ihrer Nähe/Umgebung gesehen/wahrgenommen, wie sie ihre eigenen Gefühle immer mehr versteckte, nur um den Schein einer „glücklichen Familie“ aufrecht zu erhalten?
Mußte sie sich hinter einer Maske verbergen und darunter ihre Zerrissenheit, ihre Not, ihr eigenes Gefühlsleben, ihre Wünsche und Hoffnungen begraben, damit andere weiter unbeschwert ihr Leben genießen konnten?
Solcherlei Tragödien haben einen langen Vorlauf und dieser ist erkennbar! Und da kann keiner sagen: hab ich nicht bemerkt. Wo bleibt das Sehen des anderen? Wurde auch hier von den Beteiligten nur das gesehen, was sie sehen wollten statt das zu sehen, was ist? Und sie hinterläßt ihrem Ehemann noch eine Nachricht: „Es lag nicht an Dir“. Und wieder einmal mehr übernahm sie allein die Verantwortung statt anderen ihren Anteil an der Verantwortung zu überlassen.
Nutzen wir dieses Unglück zum Lernen:
Lernen wir daraus uns selbst zu reflektieren und unseren Nächsten wirklich zu sehen, wahrzunehmen, nachzufragen, wirkliches Interesse an ihm/ihr zu zeigen – statt nur auf die Äußerlichkeit zu achten, statt nur Erwartungen an den anderen zu hegen. Wenn das möglich wird, dann hatte diese Tragödie einen Sinn. Wieder einmal mehr gilt es anzuschauen, dass wir mehr im Unbewusstsein leben statt im Bewusstsein. Da gilt es, die Eigenverantwortung für zu übernehmen.