Tatort Familie – Inzest

© Evelyn Worbs – Licht und Schatten

ist heute Themenabend bei ARTE.  Dazu laufen zwei Sendungen:

Um 20.15 h  „Unter dem Mantel des Schweigens“ und
um 21.00 h „Wenn Väter Täter werden“.

Obwohl  in Deutschland der sexuelle Kontakt zwischen engen Verwandten als Straftatbestand gilt und juristisch verfolgt wird, geschieht das doch tagtäglich.

Väter, Brüder, Onkels vergreifen sich vielfach an den blutjungen Mädchen. Doch es gibt auch Mütter, Schwestern, Tanten, die sich an den noch unschuldigen Jungen vergreifen und sie zu „Spielen“ animieren, die sie ein Leben lang prägen (werden).

Und die anderen Familienmitglieder? Sie schauen häufig weg, wollen damit nichts zu tun haben – oder profitieren sogar noch davon. Und machen alles damit noch schlimmer für das Kind. Wo darf es hin, wo darf es Vertrauen haben? Wer nimmt sich seiner an? Es lernt,

© Andrea Marchetti

  • daß es nichts wert ist,
  • daß es sich zu fügen hat,
  • daß es keine Ansprüche zu stellen hat,
  • daß es unnütz ist,
  • seine Gefühle zu verleugnen und
  • wird die Angst wohl nie wieder wirklich los.

Nachwievor ein Tabu-Thema in unserer ach so aufgeklärten Gesellschaft? Ja, trotz der aktuellen Berichterstattungen über Missbrauch (in den Kirchen, Schulen etc.). Sobald neue Themen aktuell sind, gerät es wieder in die Versenkung, möglichst in die Vergessenheit.

Scham bleibt bei den Kindern zurück, die im Laufe der Zeit toxisch wird, ebenso Gefühle von Hilflosigkeit, Erniedrigung und die Seele wird nachhaltig gestört. Da wird Schweigen eingefordert und Macht ausgeübt und die Kinder verinnerlichen eine ganz tiefe Schuldigkeit, die sie (oftmals lebenslang) begleiten wird.

© Andrea Marchetti

Ich wünsche mir, daß diese beiden Dokumentationen heute ganz viele Menschen erreichen. Und ich wünsche mir auch, daß wir alle mehr die Augen aufmachen. Und den Jungen und Mädchen aus diesem Umfeld heraus helfen, damit auch sie ihren Weg in voller Freiheit und Selbstliebe gehen dürfen. Die Kinder zeigen in ihrem Verhalten, daß sie bedroht sind. Nehmen wir sie doch ernst! Auch wenn es uns im ersten Augenblick sprachlos macht, wenn wir es hören bzw. an dem Verhalten der Kinder entdecken.

An dieser Stelle sei auf das Buch „Lebensperlen“ von Gunda Herz aufmerksam gemacht, welche in sehr einfachen und bewegenden Worten ihre Lebensgeschichte als Misshandelte schildert  – und den Weg heraus. Erschienen im  Spirit Rainbow Verlag.

Wenn diese Sendungen wiederholt werden sollten, sehen Sie sich die Reportagen an. Sie sind mehr als lohnenswert! Und sie klären über vielfache Hintergründe auf.

Und hier noch ein passender Song von PUR: Kinder sind tabu

Evelyn

– Mentorin auf Zeit –



3 Kommentare

  1. 1. Gunda Herz

    Kommentar vom 14. Mai 2010 um 14:57

    Ihr Lieben,

    ich verfolge die Medien. Ich verfolge die Kommentare verschiedener Blogs und ich erhalte immer wieder Rückmeldungen auf meine Bücher – dabei fällt mir ganz besonders auf: Beobachtet die Menschen. Beobachtet Euch. Beobachtet die Kinder und REAGIERT wenn Ihr zu spüren glaubt, dass etwas nicht “in Ordnung” ist. Der Gleichgültigkeit ist zu verdanken, dass so viel Böses geschieht auf dieser Erde. Möchte doch jeder Mensch gut auf SICH und auf seine Mitmenschen schauen – das gibt Sicherheit für Jeden und schult unsere Sinne.

    Evelyn, Du hast ein schönes Lied in diesen Blog gestellt. Hier schenke ich Euch den Text dazu wie folgt:

    Noch immer

    Noch immer spürst du seine feuchten Lippen, die er auf die deinen presst
    noch immer spürst du seine Hand, die nicht von deinem Körper lässt,
    noch immer spürst du seinen Atem, heiß in deinem Genick,
    noch immer spürst du seinen Körper, wo er deine Hand hin drückt.

    Noch immer hörst du seine Worte, deutlich und nah,
    deine Augen die suchten nach Hilfe, doch Hilfe war keine da,
    noch immer siehst du ihn vor dir, wenn ein Mann dich in die Arme nimmt,
    noch immer fühlst du dich nicht als Frau, sondern nur als missbrauchtes Kind.

    Obwohl nun schon 30 Jahre her, eine halbe Ewigkeit,
    ist er für dich ständig da, hast dich nicht von ihm befreit,
    deine Mutter sah es zwar, doch merkte sie angeblich nichts,
    sie meinte, es ist doch dein Papa und der tut doch so was nicht.

    So lebst du heute ganz allein, geschieden bist du längst,
    du suchst dir regelmäßig einen Freund, der sich selbst Vater nennt,
    doch immer sehnst du dich nach einem Mann, nach Glück, das wär wunderbar,
    doch wenn du ihn in den Armen hältst, siehst du nur deinen Papa

    siehst du nur deinen Papa!

    Die “Lebensschule” kann manches Mal sehr hart sein. Es liegt an UNS was wir daraus machen!

    In Liebe Gunda Herz

  2. 2. Andreas Sans

    Kommentar vom 13. September 2010 um 21:54

    Jedes 5. Mädchen und jeder 10. Junge in Deutschland werden nach Schätzungen sexuell belästigt. Wie erkenne ich, ob ein Kind – gar mein eigenes – Opfer geworden ist?

    WIE SIE IHR KIND RICHTIG AUFKLÄREN

    Sie können Ihr Kind nicht vor Tätern verstecken – 90 Prozent kommen aus Familie, Schule, Nachbarschaft. Wissen und innere Stärke schützen Kinder am besten.

    • Mit 2 bis 3 Jahren fragen Kinder nach Unterschieden zwischen Mann und Frau – erklären und zeigen sie es (z. B. Bilderbuch).

    • Bis zum 3. Lebensjahr sollte ein Kind alle Körperteile benennen können – auch die eigenen Genitalien.

    • Bei der Einschulung sollte es die korrekten Begriffe (Penis, Vagina) kennen und ohne Scham aussprechen.

    • Mit 8 Jahren sollte ein Kind wissen, wie Babys empfangen werden – fragt es nicht selbst, erzählen Sie es ihm.

    • Lassen Sie Ihr Kind selbst entscheiden, ob es allein oder gemeinsam (mit Vater, Mutter) baden möchte.

    • Sagen Sie ihm, dass es unerwünschte Küsse und Berührungen IMMER ablehnen kann – auch von Verwandten.

    • Bestärken Sie Ihr Kind darin, auf eigene Gefühle zu hören – dann fällt es nie auf Sätze wie „Das gefällt dir doch auch!“ herein.

    • Sagen Sie ihm ausdrücklich, dass es auch „schlechte Geheimnisse“ weitererzählen darf, dass das kein Petzen ist.

    WIE IHR KIND SICH RICHTIG WEHRT

    In den seltensten Fällen werden Kinder von Fremden von der Straße weggefangen. Typischer: Ein Verwandter oder Bekannter nähert sich unsittlich. Um sich wehren zu können, muss Ihr Kind lernen, klar „Nein!“ zu sagen, Hilfe zu holen und Gefühle zu benennen.

    • Üben Sie spielerisch: Das Kind soll abwechselnd kurz und laut Ja und Nein rufen, dabei fest und ernst in Ihre Augen sehen (ohne Kichern, Lachen!).

    • Ihr Kind soll auf einem Blatt seine Hand ummalen, an jeden Finger eine Person schreiben, die es im Notfall ansprechen könnte – mit Rufnummer (auch Polizei, Feuerwehr).

    • Diesen Hilfezettel im Haus aufhängen oder in die Schultasche legen (z. B. in Folie laminiert) – als sichtbare Erlaubnis, Hilfe zu rufen.

    • Basteln Sie eine „Gefühlsuhr“ für die Zimmertür: Das Kind kann durch Zeiger (z. B. auf eine Sonne oder Gewitterwolke) ohne Worte zeigen, wie es sich fühlt.

    • Auf einen Würfel verschiedene Gesichtsausdrücke (lachend, wütend) malen, mit dem Kind würfeln – je nach Ausdruck soll es sagen, wie sich das anfühlt.

    • Missbrauchte Jungen schweigen oft aus Angst, als homosexuell zu gelten – sagen Sie bei Gelegenheit, dass Sie ihn so genauso lieben würden.

    WIE SIE ERKENNEN, OB EIN KIND OPFER WURDE

    Verschiedene Symptome können auf sexuellen Missbrauch hindeuten, sind jedes für sich aber noch kein Beweis.

    • Körperliche Verletzungen (Risse, Blutungen, blaue Flecke) im Anal- und Vaginalbereich.

    • Klagen über Bauchschmerz ohne medizinischen Grund. Bei oralem Missbrauch: Atembeschwerden.

    • Schlafrhythmus stark verändert – das Kind kann nicht mehr schlafen oder schläft nur noch.

    • Unkonzentriert in der Schule, Einschlafen im Unterricht (weil dort die Anspannung etwas nachlässt).

    • Rückfall in Kleinkinderverhalten: Bettnässen, Daumenlutschen, Babysprache, übertrieben anhänglich.

    • Verändertes Verhalten – ein lebenslustiges Kind erscheint depressiv, ein ruhiges Kind wird aggressiv.

    • Stark sexuell gefärbte Sprache, Schamlosigkeit (z. B. sichtbares Masturbieren), Nachahmen des Koitus.

    • Essstörungen – starke Gewichtszunahme (um für Täter unattraktiver zu werden) oder Magersucht (Weiblichkeit „aushungern“).

    • Selbstverletzungen, z. B. Aufritzen der eigenen Haut, Haareausreißen, selbst zugefügte Brandwunden (z.B. mit einem Feuerzeug).

    WIE SIE EINEM KIND HELFEN

    Körperliche und seelische Hinweise sind unklar, Eltern, Lehrer oder Nachbarn zweifeln – was tun bei einem Verdacht? Sie wollen zwar kein Kind alleinlassen, aber auch keine ungerechtfertigte Polizeiaktion auslösen.

    • Achten Sie auf merkwürdige Sätze („Mit Papa/Onkel spiele ich immer Stehaufmännchen“) oder Zeichnungen (überbetonte Geschlechtsorgane).

    • Bitten Sie das Kind ganz ruhig und wie nebenbei, zu beschreiben, was es meint. Nicht befragen – dann verstummt es schnell!

    • Dem Drang widerstehen, sofort handeln zu müssen. Verbergen Sie Ihre Gefühle (Betroffenheit, Ekel, Aufregung) vor dem Kind.

    • Sprechen Sie mit einer Vertrauensperson über den Verdacht. Auch sie soll dem Kind Ruhe und Sicherheit vermitteln („Du darfst darüber reden“) und zuhören.

    • Hinweise notieren, danach Rat bei einer Organisation holen (siehe Info-Kasten). Wenn es nicht Ihr eigenes Kind ist: nicht zu früh die Eltern einschalten – sie könnten das Kind zum Schweigen bringen.

    • Verstärkt sich Ihr Verdacht, nehmen Sie zusammen mit der Beratungsstelle Kontakt zu Jugendamt und Polizei auf – sie übernehmen weitere Ermittlungen.

  3. 3. Beatrix Schwarzer

    Kommentar vom 12. November 2010 um 03:29

    Ich habe heute in einer Frage einer Internet-Plattform reagiert; die Frage war diese:

    Ein Junge, 13 Jahre alt, erzählt ihnen im Vertrauen von seinem Verhältnis mit seiner 42 jährigen Sporttrainerin. Wie würden sie reagieren

    Es gab die unterschiedlichsten Antworten…Verständis sicher…auch von dem Mißbrauch des Vertrauens, was dieser Junge einem Menschen entgegen brachte..

    Meine Reaktion war sehr klar, deutlich und wurde diskutiert…ich gab als Bespiel dazu dies an:

    http://www.survior.de/pageID_3134876.html

    …um den Unterschied zu zeigen, dass Männer mit Mißbrauch oft anders umgehen, während Frauen weltweit für ihre „Liebe“ zu einem „Kind“ ins Gefängnis wandern, da wird plötzlich weich gemacht, da wird Verständnis gezeigt…weil der Junge ja sexuell entwickelt ist und aktiv…

    Es gibt für mich keinen Unterschied zwischen Mann und Frau bei Mißbrauch, beide sind Kinderschänder, und daher schwerst zu bestrafen.

    Die Kinder kommen heute viel viel früher in die Pubertät als wir…kleine Körper und Seelen von teils schon mit 8 jahren!!!… müssen mit dem „Kampf“ des Körpers, des Kopfes mit seinen plötzlichen Fantasien, den Hormonen usw. zurecht kommen…für mich fast nicht nachvollziehbar.

    Es kann da nicht sein, dass eine Frau einen Jungen als Liebhaber betrachtet…woran macht man sexuelle Reife fest? Die Frage stellte sich mir aufgrund einiger Posts….weil eine Frau „immer“ Mutter ist…nie etwas böses will…das „Kind“ wiegt…es liebt???

    …und doch hat sie mißbraucht…allein der Gedanke an die Dunkelziffer läßt meinen Magen auf links drehen, und mir schießen Tränen in die Augen..

    Es gibt keinen Unterschied zwischen Mann und Frau als Triebtäter, als Mißbrauchs-Täter, Kinderschänder!!!

    Und wie oft hörten wir, dass Kinderschänder/Mörder von der Mutter in irgendeiner Form drangsaliert wurden?

    Macht das eine Frau als Schänderin besser? Weil sie Kinder gebären kann?

    Hier in Deutschland wird jeder Steuerhinterzieher strenger bestraft, als ein Kinderschänder/-Mörder…

    Wie kann jemand eine Kinderseele so verstümmeln?

    Wie kann ein erwachsener Mensch sich gierig jedes Kind von der Straße ziehen, mißbrauchen, quälen,töten, und wird noch betreut, während das Opfer teils verpöhnt wird?

    Weil die Kleine schon reif aussah…weil sie sich schon schminkte…weil sie kurze Röcke im Sommer trug?

    Warum ein Junge, der nur mal ein Kaugummi aus der Kneipe holen will, danach regelmäßig Opfer von Vergewaltigern am Tresen ist…und dieses Kind nie wieder auftaucht, weil im Sexrausch getötet?

    Was ist das für eine Welt, wo europäische Helfer in Ländern „geduldet“ werden von der „Regierung“, weil dort Versklavung von Kindern normal ist, man sich aber nicht gegen die Händler aufbegehrt, weil diese kranken, bizarren und egoistischen Leute mehr Macht haben?

    Mir wird übel dabei, ganz schrecklich !!!

    Mit den Schwächsten dieser Welt ist scheinbar alles möglich, solange der Profit, die Gier und die Perversion gestillt wird.

    Und je höher die Leute sitzen, umso schlimmer gehts diesen Seelen, diesen Kindern.

    Diese Täter haben meine vollste Verachtung!

    Die Gesetzegeber, Ämter und Menschen, die das so leicht hinnehmen, sind in meiner Achtung unter Null nicht messbar…es ist scheints ein größeres Bedürfnis die Polizei zu rufen, wenn ein fremder Hund in den Vorgarten gekackt hat…das Kind von Nebenan kann schreien und leiden…tztztz…das macht an doch nicht, da einzugreifen…wie steht man denn da???

    ..gegen jeden Falschparker wird mehr getan, als für ein Kind.

    Es tut mir in der Seele weh!

    Und die Dunkelziffer ist sicher erschreckend hoch…wo die „Mutter“ zusieht, wie das Kind mißbraucht wird, Hauptsache der Biervorat stimmt…die „Mutter“ wegsieht, weil sie den Partner nicht verlieren will…

    Für mich gehören Kinder lachend, quietschend vor Lebensfreude…die kleinen Seelen haben keine traurigen Augen zu haben, kein ernstes Gesicht, sie haben sich am Leben zu freuen, sollen entdecken, neugierig sein, und lachen lachen lachen…

    Diese Täter gehören für mich nicht Lebenslang hinter Gitter, bei freier Kost und bester Medikation…geschützt vor Verbrechern, die selbst einen Ehrencodex haben…

    Diese Täter sollten behandelt werden, wie in den USA und anderen Ländern, die Strafen durchziehen!

    Kinder sind das beste, was einem passieren kann…

    Kinder sind Engel !!!

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