Eine Be-ziehungs-Übung

© Andrea Marchetti

Die meisten Menschen spannen in ihrer Beziehung den Karren vor das Pferd.
Sie gehen davon aus, dass eine Beziehung damit zu tun hat, einem anderen Menschen Liebe zu schenken und/oder Liebe von ihm zu erhalten.
Diese Annahme übergeht die Tatsache, dass beide Beziehungspartner verletzt sind und dass keiner von beiden weiß, wie man liebt oder geliebt wird.
Wenn du deine Beziehungen mit anderen also auf geerdete und realistische Weise angehen willst, musst du die grundlegende Annahme „Ich bin hier um dich zu lieben, und du bist hier um mich zu lieben“ umwandeln, so dass sie lautet: „Ich bin hier um zu lernen dich zu lieben, und du bist hier, um zu lernen mich zu lieben.“

© Andrea Marchetti

Mit anderen Worten: Unsere Beziehung ist kein Liebesnest, sondern eine Liebesschule. Sie ist nur so lange ein Liebesnest, wie die romantische Phase andauert, in der wir trunken mit dem Nektar der Götter sind. Doch sobald die Romanze abläuft, die Hormone zur Ruhe kommen und die Realität wieder auf den Plan tritt, beginnt der Schulunterricht. Dann stellt sich die Frage:  „Sind wir bereit, zusammen zu lernen?“

Zwei Dinge werden in deiner Beziehung passieren, sobald du entspannt genug bist, dich nicht länger zu verstecken und mit den Lockenwicklern im Haar oder Zahnpasta im Mund aus dem Bad zu kommen.

1. Du wirst den anderen angreifen.
2. Der andere wird dich angreifen.

Wenn du die Liebesschule überleben willst, musst du bereit sein, aus diesen beiden Möglichkeiten zu lernen. Solltest du derjenige sein, der den anderen angreift, musst du herausfinden, warum. Wie hast du dich angegriffen gefühlt? Welche Angst ist in dir aufgetaucht? Und wenn der andere dich angreift, muss er oder sie sich dieselben Fragen stellen.

Zudem sind es nicht nur unsere engen Beziehungspartner, die uns angreifen. Eines Tages wird es dein Sohn, deine Tochter, deine Freundin oder dein Boss sein. Eines Tages wird es ein vollkomen fremder Mensch sein.
( Unbekannt )

Ich fand diesen Text sehr treffend, auch wenn mir unbekannt ist, von wem er stammt. Doch er trifft es genau auf den Punkt. So, wie wir andere verletzen, werden wir auch verletzen. Was für mich sich „stimmig“ anfühlt kann durchaus bei Dir „Aggressionen“ hervorrufen – und umgekehrt.

Und erst wenn wir damit aufhören, hört auch unser Partner, unser Nächster damit auf. Schau mal in Dich hinein und prüfe für Dich, wo der Punkt anfängt zu haken, klar und deutlich Deine  Bedürfnisse, Deine Wünsche etc. zu kommunizieren.

Es wird immer wieder „Gedankenlesen“ durch den anderen erwartet – und das ist ein Spiel von Kindern statt von Erwachsenen.

Herzlichst

Evelyn

Mentorin auf Zeit


1 Kommentar

  1. 1. Judith

    Kommentar vom 10. Oktober 2012 um 12:06

    Danke liebe Evelyn für deine so wertvolle Arbeit<3<3<3

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