Religion
29. Juni 2012 von admin | kein Kommentar
Unbekannt
Vom lateinischen religare (= zurückbinden). Religion bedeutet im übertragenen Sinn: Rückbindung an die eigenen Wurzeln und ein größeres Ganzes.
Impulse:
Menschen, die ihre religiösen Wurzeln gefunden haben, fühlen sich gefestigt und sind friedvoll. Religiöse Dogmatiker hingegen haben Angst um den Halt ihrer Wurzeln. Sie können die richtigen Wurzeln oder die richtige Tiefe ihrer Wurzeln noch nicht entdeckt haben. Menschen, die kämpferisch um sich schlagen, sind noch nicht zurückgebunden im ursprünglichen Sinn von religare.
Aus: Du bist was Du sagst.
In Gesprächen merke ich immer wieder, daß unterschiedliche Sichtweisen zum Begriff „Religion“ bestehen und vieles in einen „Topf“ geworfen wird. Ich selber mache Unterschiede. Für mich gibt es Glaube, Religion und Kirche. Jeder Mensch glaubt, auch der Agnostiker. Denn er glaubt ja, daß er nicht glaubt.
Unbekannt
Was die Religion anbelangt, so finde ich die o.g. Definition sehr hilfreich. Sich darauf zu besinnen, wo die eigenen Wurzeln liegen, den Weg zu sich selbst zu finden, uns mit uns selbst auszusöhnen, in der Selbstliebe zu sein, all das ist für mich Religion. Wenn wir in der Selbstliebe sind, uns annehmen mit all dem, was uns ausmacht, mit allen lichtvollen und allen Schattenseiten, dann können wir auch jeden anderen Menschen annehmen. Wir stammen alle aus der Quelle allen Seins ab.
Die Kirche als Institution ist für mich absolut manipulierend. Hier wird all das verweigert bzw. zur Sünde erklärt, was zum freudvollen Leben gehört. Sie fordert z.B. eine Keuschheit von den Menschen, die die Priester etc. für sich selbst ausschließen. Die sexuellen und emotionalen Übergriffe auf ihnen anvertraute Menschen kommen glücklicherweise immer mehr in die Öffentlichkeit.
Unbekannt
Sexualität ist einer unserer Grundinstinkte. Wir würden aussterben, wenn wir diesen Bereich unseres Lebens ausklammern. Genuß- und lustreiche Sexualität wird als „Sünde“ angesehen, somit wurde uns das Schuldthema eingepflanzt. Ist es da ein Wunder, dass die Pornographie so einen großen Zulauf hat, daß die Menschen immer Kränker werden? Nein! Ursache und Wirkung auch hier.
Unbekannt
Die Natur hat es nun einmal so eingerichtet, daß die Frau empfängt und der Mann gibt. Dazu gehört auch das Lustprinzip. Wird die Sexualität unterdrückt, wird ein wesentlicher Teil des Lebens unterdrückt – und damit ist der Mensch erst recht manipulierbar … bis hin zum Töten. Und wir töten auch einen Teil in uns selbst damit ab – und reagieren mit weiteren Gewalttaten anderen gegenüber.
Was erleben wir? Kriege und Gewalt ohne Ende. Mit dem eigenen Partner, mit den Kindern, mit den Nachbarn, mit den Kollegen, mit Arbeitgebern, mit Auftragnehmern bzw. Auftraggebern, mit … Die Gerichte sind überlastet. Dazu kommen dann noch die länderübergreifenden Kriege. Und jeder ist mit sich selbst im Krieg – und das ist das Schlimmste überhaupt, denn daraus erwächst die Gewalt, der Missbrauch, die Grenzüberschreitung, die Streitigkeit, da geht es dann nur noch um das Rechthaben wollen.
Unbekannt
Ich las letztens, daß wir in den vergangenen dreitausend Jahren mehr als fünftausend Kriege führten. Ich finde, daß das harmlos ist im Verhältnis dazu, daß sich jeder einzelne Mensch im Krieg befindet und damit im Krieg mit jedem anderen Menschen. Statussymbole haben dafür herzuhalten, daß wir selbst unbefriedigt sind.
Wer ist Nutznießer dieser lebensverneinenden Unterdrückung der Sexualität? Klingelt der Klingelbeutel doch stärker bei den Kirchen, haben die Politiker ihre willfähigen „Soldaten“, um ihre eigene Macht-, Besitz- und Geldgier zu befriedigen. Wie sagte Christoph Schlingensief schon so zutreffend:
Politik ist nicht wirklich real an Lösungen interessiert. Genauso wenig wie die Medien. Politik ist eine Simulation, die Lösungen vorgaukelt, die Medien simulieren die Aufdeckung dieser Simulation und manipulieren dadurch auf ihre Art.
Ich wünsche mir sehr, daß wir alle wieder in unsere Selbstliebe kommen, in unsere Ganzheit, in unsere Würde, in unsere vollständige Gesundheit – also an Körper, Geist und Seele. Wenn wir alle selbst im Frieden sind, in und mit uns selbst sind, dann ist Friede – und es hat ein Ende mit der ständigen Manipulation.
Wir sind alle Schöpfer und erschaffen täglich neu, was in unserem Leben ist. Was ist in Deinem? Was hättest Du gerne? Was muß dazu sein?
Es lohnt sich sehr darauf zu achten, was wir erschaffen (bewusst oder auch unbewusst) – mit unserem Handeln, mit unserem Nichthandeln und mit unseren Gedanken. Bedenke: Was Du aussendest kommt auch wieder zu Dir zurück. Das nennt sich dann das Gesetz der Resonanz.
Herzlichst
Mentorin auf Zeit